5:30 Uhr heute morgen: Was für ein Vogelkonzert! Amseln, Meisen, Rotkehlchen, ein Fink, Wie schön, dass es hier noch so viele Vögel gibt. Und das in Köln! Ich hab in meinem Garten eine Beerenhecke gepflanzt für die Vögel und einen kleinen Teich angelegt. Es scheint zu funktionieren.
Wenn ich mir vorstelle, es gäbe keine Vögel mehr… Rachel Carson hat es beschrieben in ihrem Buch „Der stumme Frühling“ („Silent Spring, 5. Aufl., Beck 2019). Auf Seite 144 schreibt sie:
„Wenn der Frühling naht, wird er nun in den Vereinigten Staaten in immer größeren Gebieten nicht mehr von seinen Vorboten, den zurückkehrenden Vögeln, angekündigt. Wo einst am frühen Morgen der herrliche Gesang der Vögel erschallt, ist es merkwürdig still geworden. Die gefiederten Sänger sind jäh verstummt, Schönheit, Reiz, Farbe und der eigene Reiz, die sie unserer Welt verleihen, sind ausgelöscht; dies hat sich alles ganz schnell und heimtückisch ereignet, und wer in einer Gemeinde lebt, die noch nicht davon betroffen ist, hat nichts davon bemerkt.“
Carson beschreibt, wie es dazu gekommen ist: in den Staaten hatte man gegen das Ulmensterben DDT gespritzt. Die Regenwürmer im Boden fressen das vergiftete Laub, die Vögel, die die Regenwürmer fressen, sterben nicht sofort, aber sie legen keine Eier mehr oder ihre Eier sind unfruchtbar. Auch die Insekten werden vergiftet – auch die Insektenfresser unter den Vögeln sind in Gefahr. Nun sind aber die Spechte, die sich von Insekten ernähren, die Hauptfeinde des Borkenkäfers – ebenso wie des Käfers, der die Ulmen-Krankheit verbreitet. Und dabei hat die Chemie die Ulmen gar nicht retten können. Andere Methoden, z.B. radikale Vernichtung aller befallen Bäume und deren Holz, hatten weit mehr Erfolg.
Fazit: 100%ige Lese-Empfehlung. Dem Backcovertext kann ich nur zustimmen:
„Rachel Carsons eindrucksvoller, nach wie vor spannend zu lesender Bestseller ist eins der einflussreichsten Sachbücher aller Zeiten. Zum ersten Mal wurden hier einem breiten Publikum die katastrophalen ökologischen Folgen massiver Eingriffe in die Natur bewusst gemacht. „Der stumme Frühling“ führte zum Verbot von DDT und war die Initialzündung für die weltweiten Umweltbewegungen.“
Rachel Carson war Meeresbiologin und Schriftstellerin. Das Buch ist ein Sachbuch, dabei spannend und anschaulich. Es liest sich so weg.
Aber man regt sich die ganze Zeit total auf: Das alles wurde 1962 geschrieben! Vor fast fünfzig Jahren. Das muss man sich mal vorstellen. Alle wissen das die ganze Zeit. Und so wenig hat sich geändert. Greta und die jungen Menschen haben SO Recht!. Da muss man doch auf die Straße gehen.

Ich bin auch auf die Straße gegangen. Damals. Gegen Atomkraft. Heute zeichne ich. Und unterstütze Menschen, die es anders machen. MOSCHBERG hab ich gezeichnet, weil ich zeigen will, was man machen kann. Sofort und jeden Tag. Und vor allem, wie schön wir es haben können.
kraft. Heute zeichne ich. Und unterstütze Menschen, die es anders machen. MOSCHBERG hab ich gezeichnet, weil ich zeigen will, was man machen kann. Sofort und jeden Tag. Und vor allem, wie schön wir es haben können.
Die gute Nachricht: Heute sind die Meisen in die Kästen an unserem Haus eingezogen.
Und gerade lese ich in der ZEIT vom 25.4.2019, dass die Seeadler, Wölfe, Biber, Kraniche und Kegelrobben zurückkommen.