Iris Apfel hat mit 97 einen Vertrag als Model abgeschlossen. Vor allem junge Menschen sind Fans von ihr. Vielleicht wegen der tollen Aussicht? Aufs Alter?
Ich kann endlich arbeiten, was, wann und wieviel ich will. Meine ganze Energie, die ich früher für Brotverdienen, Hormon-Achterbahn, Kinderkriegen und Kümmern gebraucht habe, ist jetzt frei. Endlich kann ich mich voll in die Verwirklichung meines Lebenstraums stürzen. Ich weiß und kann eine ganze Menge und brauche nicht mehr so viel. Krank und klapprig bin ich auch nicht. Ich bin jetzt im Alter gesünder als je zuvor.
Was nicht so schön ist: wenn die Leute um einen herum „alt“ werden und ängstlich. Oder denken, dass sie „alt“ werden. Ich meine: unbeweglich (in jeder Beziehung), träge, nicht mehr interessiert, nicht mehr strahlend.
Muss das sein? Die Harvard University sagt: nein. Muss nicht sein. Seit fast 80 Jahren haben die in der berühmten Langzeitstudie zur Erwachsenen-Entwicklung Menschen in ihrem Leben und ihrer Entwicklung begleitet und untersucht, was dazu beiträgt, im Alter glücklich und kreativ zu sein.
Die wichtigsten Faktoren für kreative Langlebigkeit, wichtiger noch als gesunde Ernährung, Sport und so was, hat sich herausgestellt sind: intensive, lebendige Beziehungen. Im Alter besonders: wenn man mit jungen Menschen lebendigen Kontakt hat.
Was auch eine Rolle spielt, ist das Bild, das man vom Alter und vom Altwerden hat. Meistens hat man sich dieses Bild vom Alter in der Kindheit gemacht, es wurde geprägt von den alten Menschen in der Familie.
Die meisten behalten dieses Bild ihr Leben lang, ohne drüber nachzudenken. Man richtet sich unbewusst daran aus. Und kriegt einen Herzinfarkt mit 70 – genau wie der Vater.
Ich habe mein Bild vom Altsein überprüft. Da gab es eine Tante, die krank und hilfsbedürftig war. Mit ihrem ewigen Gejammer stand sie immer im Mittelpunkt und ging allen auf die Nerven. Das Bild von dieser Tante hab ich auf den Müll geschmissen.
Das Bild von einer anderen Tante hab ich behalten. Die wurde fast hundert und war geistig fit bis zum Ende. Ich hab sie mal gefragt, wie sie das geschafft hat. Sie sagte, dass sie wegen ihrer lebenslangen schmerzhaften Gehbehinderung immer wieder kleine praktische Hilfen für den Alltag erfunden hat, weil sie unabhängig sein wollte, deshalb hätte sie das Denken nicht verlernt.
Ich hab noch was gemacht: Ich hab ganz bewusst den Schritt ins Alter GEFEIERT! Eine Zeremonie mit Freundinnen gemacht. Das war so schön und kraftvoll. (Wenn du mehr darüber wissen möchtest, schreib mir eine PN.)
Einen wunderbaren Film möchte ich euch empfehlen zum Thema „Alter“, der nicht so bekannt ist: „Fabulous Fashionistas“ von Sue Bourne. (auf Englisch).

Text auf der Video-Box:
„Exploring the art of ageing in the company of six extraordinary, stylish women. With an average age of eighty they´re all determined to squeeze the pips out of life. To keep going. To look faboulous. To have fun.
Hier der Youtube-Trailer: Fabulous Fashionistas
Klasse-Film! Macht echt Spaß! Und Mut!
Hast du schon Mal was von einer Lebensuhr gehört ?
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